Eine Schultüte voller Helfer
ich heiße Sarah Hutmacher und habe dieses Jahr meine Ausbildung zur Bürokauffrau bei der Evangelischen Stiftung Hephata begonnen. Hier kann ich in alle Abteilungen hüpfen und den Beruf von allen Seiten kennenlernen.
Im Moment lerne ich die Abteilung Kommunikation kennen. Eine anscheinend sehr spannende Abteilung wie ich schon nach zwei Tagen feststellen konnte. Hier ist so viel los, es gibt so viele tolle Sachen und Events zu organisieren, da kann es schon mal sein, dass spontan etwas Neues dazwischen kommt. So auch an meinem zweiten Tag. Ich sitze nichts ahnend an meinem Schreibtisch, da sitze ich im nächsten Moment schwuppdiwupp in der Hephata-Kirche und habe meinen ersten offiziellen Job. So kann es kommen, husch rein ins kalte Wasser… Ganz allein, nur mit einer Kamera und meinen Ohren bewaffnet. Da hieß es dann, Fotos schießen, gut zuhören und dann daraus etwas Schönes machen. Kann ja nicht so schwer sein…
Und so, total spontan und ganz aufregend, kann ich euch meinen ersten eigenen Bericht präsentieren, juhu!
Starke Schultern und offene Ohren…
Am 4. September 2013 geht die Schule wieder los. Für Dich, für mich und auch für viele Kinder und Jugendliche in unseren Förderschulen. Die Kinder haben dort geistige Behinderungen, haben Lernschwächen oder emotionale und soziale Schwächen, die einer besonderen Förderung bedürfen. Die Klassen sind eher klein gehalten, damit jedem Kind die bestmögliche Individualförderung geboten werden kann. Umso wichtiger ist dafür auch die richtige Unterstützung in alltäglichen Situationen, um ihnen die Möglichkeit zu geben, diese schon bald selbstständig bewältigen zu können.
Hier hilft neben der pädagogischen Lehrkraft auch oft ein sogenannter Integrationshelfer, sozusagen ein Freiwilliger, der den Schülerinnen und Schülern nebenbei zur Hand geht, sie unterstützt und vor allem allgemein für sie da ist. Auch für diese Kinder kann die Schulwelt ganz schön groß und neu sein. Da helfen starke Schultern und offene Ohren garantiert, den Alltag zu erleichtern!
Mit Beginn des Schuljahres 2013/2014 starten auch bei Hephata 42 neue Mitarbeiter im Freiwilligen Sozialen Jahr oder im Bundesfreiwilligendienst. Um sie auf ihre zukünftige Zeit und Arbeit und Arbeitsstelle vorzubereiten und sie kennenzulernen, begrüßte Frau Salmingkeit-Winkens, die Teamleiterin des Ambulanten Unterstützungsdienstes (AUD), die bunte Truppe am Montag und Dienstag zu einem Kennenlernseminar in der Hephata-Kirche. Auf dem Plan standen Kennenlernspiele und eine Einführung in die Aufgabe des Ambulanten Unterstützungsdienstes. Was macht man da eigentlich genau, was ist bei der Arbeit wichtig und vor allem, was ist bei der Schulbegleitung von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung besonders zu beachten? Diese Fragen sollten den 42 Startern nicht offen bleiben.
Inklusion – so bald und so global wie möglich…
Höhepunkt des Seminares war mit Sicherheit der Vortrag des Inklusionsbeauftragten Andreas Neugebauer. Besonders im Schulalltag der Förderschulen sind die Auseinandersetzung mit dem Thema Inklusion und eine Aufklärung darüber sehr wichtig. Herr Neugebauer brachte mit Hilfe seiner Präsentation und seiner langjährigen Erfahrung in Zusammenarbeit mit Menschen mit Behinderung den Freiwilligen Helfern das Thema der Inklusion näher. Vor allem auch die Hintergründe dieser Entwicklung. So wurde sofort verständlich, wie wichtig es ist, allen Menschen, egal mit welcher Einschränkung sie leben müssen, ein lebenswertes und auch einfacheres Leben zu bieten. Dies beginne schon bei behindertengerechten Eingängen oder Fluren in öffentlichen Gebäuden, so Andreas Neugebauer. Solche Kleinigkeiten kann für diese Menschen schon etwas ganz großes bedeuten. Man soll den Menschen, so wie es auch in der UN-Behindertenrechtskonvention verankert ist, ermöglichen, am gesellschaftlichen Prozess teilzunehmen. Man müsse Menschen mit Behinderung doch nicht abschotten von den anderen Kindern, man müsse doch keine extra Unterkünfte einrichten. Im Gegenteil, auch diese Menschen haben ein Recht auf die freie Wahl der Lebensart. Haben das Recht auf ein ganz normales und selbstbestimmtes Leben. Und die Aufgabe der Inklusion soll es sein, dieses so bald wie möglich, so global wie möglich, umzusetzen.
Nach diesem ereignisreichem und informativem Startseminar dürfen die 42 FSJ-und BFD´ler nun in ihre neuen Aufgaben starten, lernen ihre zukünftigen Bezugspersonen kennen und starten in einen neuen Abschnitt ihres Lebens. Denn eines ist sicher, die Erfahrungen, die man im Umgang mit Menschen mit Behinderungmacht, wie Herr Neugebauer und Frau Salmingkeit-Winkens nach all den Jahren und auch ich in meinem Sozialen Jahr damals gemacht haben, sind einmalig und für dein späteres Leben im Umgang mit anderen Menschen einfach hilfreich.
Mach mit, bilde Dir Deine Meinung, und mache dein Freiwilliges Soziales Jahr bei der Evangelischen Stiftung Hephata!