Was mache ich eigentlich hier? FSJ

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Max, 19 Jahre absolviert zur Zeit sein Freiwilliges Soziales Jahr bei der Hephata.

Das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) wird von der Ev. Stiftung Hephata in Kooperation mit dem Diakonischen Werk angeboten. Die Ev. Stiftung Hephata ist die Einsatzstelle und das Diakonische Werk organisiert, neben den Bildungstagen (25 Bildungstage im Jahr), die administrativen Aufgaben (Verträge, Abrechnung, Unfallversicherung, Sozialversicherung, Zeugnisse, Bescheinigungen etc.). Das FSJ ist eine sozialversicherungspflichtige Tätigkeit in der die Freiwilligen eine Vergütung in Höhe von ca. 350 € im Monat erhalten. Die Beiträge zur Sozialversicherung übernimmt die Einsatzstelle vollständig. Die Ev. Stiftung Hephata stellt jedes Jahr ca. 80 Praxisplätze für ein Freiwilliges Jahr (BFD oder FSJ) zur Verfügung. Es besteht neben dem Bundesfreiwilligendienst auch die Möglichkeit, ein FSJ oder ein Jahrespraktikum zu absolvieren. Je nach persönlichen Interesse und Belangen wird die geeignete Vertragsform gewählt.

Wie kamst du auf die Idee ein Freiwilliges Soziales Jahr zu machen?

Nach dem Abitur wusste ich nicht genau, was ich machen möchte. Ich brauchte etwas Zeit, um mich zu orientieren, daher entschied ich mich für ein Freiwilliges Soziales Jahr als Integrationshelfer.

Erzähl etwas von deinem ersten Tag als FSJler!

Was mache ich eigentlich hier? Diese Frage stellte ich mir, als ich an meinem ersten Tag im AUD (AUD = Ambulanter Unterstützungsdienst) auf dem Schulhof einer Förderschule stand. Ich erinnere mich gut an meinen ersten Tag an der Schule:

Es ist 8.15 Uhr, der Junge, den ich nun für ein Jahr zur Schule begleite, trudelt endlich ein. Ich hatte ihn schon am Vortag kennengelernt und nach diesem ersten Kennenlernen war ich mir gar nicht sicher, wofür er mich überhaupt benötigen sollte und was meine Aufgaben im nächsten Jahr sein würden. Dann beginnt der Unterricht. Ab und zu schweift er ab, was sich durch ein kurzes leises Ansprechen wieder erledigt. Im Unterricht kommt er recht gut mit, bis auf Mathe, was auf sein Handicap zurückzuführen sein könnte. Es klingelt. Pause. Wir gehen gemeinsam auf den Schulhof, denn laut Aussage seiner Mutter und seiner Lehrerin kommt er dort alleine nicht zurecht. `Schauen wir mal, wie er sich verhalten wird…`, denke ich mir. Ich fühle mich sicher, da ich nicht alleine auf dem Schulhof bin. Lehrer und andere Integrationshelfer sind immer in meiner Nähe, so könnte ich nach Unterstützung fragen. Schnell füllt sich der Schulhof und viele Kinder gehen auf ihn zu und freuen sich anscheinend, dass er in der Pause draußen ist. Doch je mehr Kinder kommen, desto nervöser scheint er zu werden, denn er weiß nicht mehr, auf wen er zuerst reagieren soll. Von irgendwoher ertönt eine Beleidigung, die nicht an ihn gerichtet ist, was er aber nicht zu verstehen scheint. Er wird von jetzt auf gleich sauer und schreit ziellos Beleidigungen in die Menge. Bevor er noch etwas sagen kann, hole ich ihn von den anderen Kindern weg. Außerdem versuche ich sie zu beschwichtigen, da sie sich vor den Kopf gestoßen fühlen. Danach rede ich mit ihm über das, was gerade passiert ist. Schnell entschuldigt er sich für sein Verhalten und meint, dies breche aus ihm heraus, wenn ihn jemand beleidige. Es dauert ein wenig, bis ich ihm klar machen kann, dass die Beleidigung nicht einmal ihm galt. Am Ende des Gesprächs meint er: „Gut, dass du da bist.“ Der Rest des Tages verläuft friedlich. Puh, das war ein Erlebnis!

Wie bist du im Nachhinein mit der Situation umgegangen?

Ich bin der Meinung, dass ich in dieser Situation gut reagiert habe. Das haben mir auch die Lehrer und anderen Integrationshelfer zurückgemeldet, mit denen ich später über die Situation gesprochen habe. Außerdem treffen wir uns in unserer FSJ-Gruppe regelmäßig zum Austausch von Erfahrungen und auch an meine Vorgesetzte kann ich mich immer wenden.

Hast du eine Antwort auf deine Frage „Was mache ich eigentlich hier?“ gefunden?

Mittlerweile bin ich seit fünf Monaten an der Förderschule. Der Junge, den ich betreue, bewegt sich weitestgehend alleine auf dem Schulhof, spielt gerne Fangen und Fußball oder unterhält sich mit seinen Freunden. Selten entstehen Situationen wie an meinem ersten Tag. Auch heute stelle ich mir ab und zu die Frage: Was mache ich eigentlich hier? Doch dann weiß ich, ich arbeite mit und für Menschen!“

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