Der ganz normale „Schul-Wahnsinn“
Hallo zusammen,
da bin ich wieder! Wie ich euch schon in meinem ersten Bericht erzählt habe, lag es mir sehr am Herzen, die Ausbildung in integrierter Form zu absolvieren, denn so hat frau die Möglichkeit neu Gelerntes direkt in der Praxis umzusetzen. Daher möchte ich euch heute etwas über die Berufsschule erzählen.
Den schulischen Teil meiner Ausbildung absolviere ich am Hephata Berufskolleg, einer staatlich anerkannten, privaten Ersatzschule in Trägerschaft der Evangelischen Stiftung Hephata in Mönchengladbach. In einem Schuljahr habe ich 16 Blockwochen Unterricht.
Der Unterricht ist dabei in verschiedene Bereiche und Fächer unterteilt.
Fächer wie Musik, Werken und Spielen sollen die Kreativität und Fantasie fördern und anregen die daraus entstehenden Ideen in der Praxis umzusetzen. Damit gehören sie genauso zum Schulstoff wie das Fach Hauswirtschaft, in dem zum Beispiel das Anleiten beim Kochen, unter Anwendung verschiedener Hilfsmittel, wie Bildrezepten, gelehrt wird.
In dem Fach Gesundheitspflege geht es um die Pflege des Menschen, dazu gehört unter anderem auch das Vorbeugen gegen Krankheiten. Um die Funktionsweise des menschlichen Körpers besser zu verstehen, benötigt man ein Grundwissen über Anatomie. Dieses erhalte ich im Fach Gesundheitslehre.
In den Fächern Pädagogik, Psychologie, Soziologie, Methodik und Didaktik geht es um die Theorie und Praxis der Heilerziehungspflege (TPH).
Im Fach Pädagogik geht es hauptsächlich um die Erziehung, wobei zu beachten ist, dass das Wort „Erziehung“ bei einem Erwachhsenen eine andere Bedeutung hat und nicht mit der Erziehung von einem Kind zu vergleichen ist.
Ich habe bereits bewährte Methoden zu einer guten Kontaktaufnahme und Beziehungsgestaltung im Fach Methodik und Didaktik kennen gelernt. Hier erlernt frau unter anderem, verschiedene Situationen in der Praxis zu beobachten, Probleme zu erfassen und diese dann mit verschiedenen Methoden/Mitteln zu lösen.
Jeder Auszubildende bekommt in der Schule einen Praxislehrer zugeteilt, von dem er regelmäßig am Arbeitsplatz besucht wird.
Am meinem Arbeitsplatz muss ich dann sogenannte „Übungsstunden“ absolvieren, d.h. der Praxislehrer beobachtet mich bei einer bestimmten Aktion mit den Menschen mit Behinderung. Das hat den Sinn, sich ein Bild von meinem Leistungsstand in der Praxis zu machen und zugleich mit mir mein Verhalten gegenüber den Menschen mit Behinderung zu reflektieren. Hier wird der Nutzen der integrierten Ausbildungsform und der immer zitierte Theorie-Praxis-Bezug ganz konkret.
Im November hatte ich übrigens den ersten Besuch von meinem Praxislehrer, ich wurde dann bei einer alltäglichen Situation mit den Bewohnern „beobachtet“, wobei der Praxislehrer sich einen kleinen Eindruck über meine Tätigkeiten an meinem Einsatzort verschaffen konnte.
Ich war davor ziemlich nervös, weil ich nicht wusste, was mich dabei erwarten würde. Allerdings war ich nach dem Feedback-Gespräch ziemlich erleichtert, denn sowohl meine Praxisanleitung (an meinem Einsatzort), als auch mein Praxislehrer haben mir hilfreiche Tipps für den Alltag gegeben, die ich beim nächsten „Besuch“ berücksichtigen werde.
Das war es auch schon wieder. Also oft auch ganz normaler Ablauf und weniger „Wahnsinn“, wenn nicht gerade so viel zusammen kommt. Dann noch schöne Weihnachten! .
Wie wir die in „unserer Wohngruppe“ im Atriumhaus in Mettmann feiern, schreibe ich euch beim nächsten Mal.
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