Tischlerin als Bufdi in einer Schreinerei für Menschen mit Behinderung

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gröschel Jessica Gröschel 23 Jahre, arbeitet in der Betriebsstätte Benninghof in der Hephata Werkstätten in Mettman als BUFDI (Abk. Bundesfreiwilligendienstler/-in).

Der Bundesfreiwilligendienst (BFD) wird von der Ev. Stiftung Hephata in Kooperation mit dem Diakonischen Werk angeboten. Die Ev. Stiftung Hephata ist die Einsatzstelle und das Diakonische Werk organisiert neben den Bildungstagen (25 Bildungstage im Jahr), die administrativen Aufgaben (Verträge, Abrechnung, Unfallversicherung, Sozialversicherung, Zeugnisse, Bescheinigungen etc.). Der BFD ist im Gegensatz zum Freiwilligen Sozialen Jahr altersunabhängig, d.h. auch Interessenten über 27 können den BFD absolvieren. Der BFD ist eine sozialversicherungspflichtige Tätigkeit, in der die Freiwilligen eine Vergütung in Höhe von ca. 350 € im Monat erhalten. Die Beiträge zur Sozialversicherung übernimmt die Einsatzstelle vollständig. Die Ev. Stiftung Hephata stellt jedes Jahr ca. 80 Praxisplätze für ein Freiwilliges Jahr (BFD oder FSJ) zur Verfügung. Es besteht neben dem Bundesfreiwilligendienst auch die Möglichkeit, ein FSJ oder ein Jahrespraktikum zu absolvieren. Je nach persönlichen Interesse und Belangen wird die geeignete Vertragsform gewählt.

Warum machst du einen Bundesfreiwilligendienst?

Nach meiner Ausbildung zur Tischlerin hatte ich leider keine Möglichkeit in meinem Ausbildungsbetrieb übernommen zu werden. Auch die vielen Bewerbungen die ich geschrieben hatte führten zu keinem Erfolg.  Im Rahmen eines Bewerbungstraining bei der Agentur für Arbeit hörte ich das erste Mal vom Bundesfreiwilligendienst und von der Ev. Stiftung Hephata. Schnell war der Kontakt zur Werkstatt hergestellt und nach kurzer Zeit konnte ich direkt in der Schreinerei in Mettmann anfangen. Meine Familie hat mich bei meiner Entscheidung für den Bundesfreiwilligendienst unterstützt und gemeint, es wäre bestimmt eine gute Erfahrung.

 

Welche Erfahrungen hast du bis jetzt gemacht?

Jetzt bin ich seit ca. sieben Monaten hier und es macht mir viel Spaß. Ich mag vor allem die vielen netten Leute und die gute Arbeitsatmosphäre. Am Anfang hatte ich ein wenig Angst davor, bei den Mitarbeitern mit Behinderung etwas falsch zu machen, weil ich bisher noch gar keine Erfahrung im Umgang mit Menschen mit Behinderung hatte. Aber das hat sich zum Glück schnell gelegt. Alles ganz normal! Und was die Arbeit betrifft – ich war überrascht, was hier von Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam produziert wird. Die Unterstützung von Mitarbeitern mit Behinderung bei der Produktion, aber auch gemeinsam eine Runde kickern, natürlich in der Pause, das macht wirklich Spaß.

Hast du schon was von der Zusatzausbildung gehört?

Von Kollegen habe ich gehört, dass man mit einer Zusatzausbildung, die ich neben der Arbeit am Hephata Berufskolleg machen kann, und meiner abgeschlossenen Tischlerausbildung  in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung als Gruppenleiter arbeiten könnte. Mal sehen, vielleicht bewerbe ich mich ja. Auf jeden Fall hat mir die Zeit hier viel gebracht und ich bin froh, dass ich den Weg zwischen dem sozialen und dem handwerklichen Bereich gefunden habe. Ich würde gerne weiter bei der Ev. Stiftung Hephata arbeiten.