zunächst wünsche ich ein Frohes Neues Jahr.
Heute erzähle ich von meinem Weihnachtfest im Atriumhaus. Viele denken sich wahrscheinlich zuerst: „Oh nein, an Weihnachten arbeiten?!“ Aber auch das gehört zu dem Beruf der Heilerziehungspflegerin dazu. Ich bin ein sehr familiärer Mensch, deswegen war dies auch mein erster Gedanke, als es bei einer Teambesprechung darum ging, wer wann Weihnachten arbeitet. Ich dachte mir zunächst: Heiligabend ohne meine Eltern? Unvorstellbar!
Trotzdem entschied ich mich, am Heiligabend eine Spätschicht zu übernehmen. Statt Heiligabend verbrachte ich mit meiner Familie einen „Heiligmorgen“.
Ein gemütliches Frühstück anstatt Mamas Rouladen mit Rotkohl und Kartoffeln. Das mag sich vielleicht merkwürdig anhören, aber egal, denn an Weihnachten kommt es ja nicht auf die Geschenke oder das Essen an, sondern darauf seiner Familie nah zu sein.
Um 13 Uhr hieß es dann ab zum Atriumhaus.
Da manche Bewohner von Familienangehörigen abgeholt wurden, verbrachten die verbliebenen fünf Menschen mit Behinderung, eine Kollegin und ich den Heiligabend zusammen. Am Nachmittag saßen wir alle gemeinsam im Wohnzimmer, schauten Weihnachtsfilme und erzählten miteinander. Die Zeit verging wie im Flug und schwup-di- wup war es dann auch schon 17.00 Uhr und Zeit das Essen vorzubereiten: Rouladen mit Rotkohl und Kartoffeln – zwar nicht von Mama aber trotzdem sehr lecker. Alle saßen gemütlich am Tisch und ließen sich das Essen schmecken. Jetzt fehlte nur noch die Bescherung, die im Wohnzimmer stattfand. Alle guckten neugierig und gespannt, was sie denn bekommen. Freudig packten die Bewohner ihre Geschenke aus und präsentierten diese stolz der Gruppe. Danach ließen wir den Abend mit einem weiteren Weihnachtsfilm ausklingen. Für mich war es auf jeden Fall ein schöner Heiligabend. Anders als gewohnt, da ich diesen nicht mit meiner Familie verbracht habe, aber trotzdem schön und genau so, wie es Heiligabend eigentlich sein sollte: Ein gemütliches Beisammensein. Das Arbeiten an solchen Tagen bereitet mir besonders viel Freude, da man die Bewohner noch mal auf eine andere Art und Weise kennenlernt. Auch der zweite Weihnachtsfeiertag, an dem ich wieder gearbeitet habe, war sehr harmonisch. Und alles in Einem war es ein wunderschönes Weihnachten.
Bis dann!