Teamleiter – mit Leib und Seele

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Heinrichs_1Stellen Sie sich bitte kurz vor und erzählen uns, was Sie bei Hephata machen!

Mein Name ist Christoph Heinrichs,  ich bin 38 Jahre alt und Sozialpädagoge.  Außerdem bin ich gelernter Zimmerman und Social-Groupworker. Social Groupwork ist eine profesionelle, auf Emanzipation gerichtete und ressourcenorientierte Methode sozialen Lernens.  Als Teamleiter der Ev. Stiftung Hephata arbeite ich schon seit Januar 2010 am Karl-Barthold-Weg. Bevor ich zu Hephata gekommen bin, war ich Betriebssozialarbeiter im Ausbildervertrieb, wo ich unter anderem Soft-Skills weiter entwickelt habe.

Wieso haben Sie sich für diesen Beruf entschieden?

Ich bin schon von früher Kindheit an mit dem Beruf groß geworden, da meine Mutter Heilerziehungspflegerin ist und ich sie schon damals begleitet habe, wenn sie mit den Menschen mit Behinderung in den Urlaub gefahren ist. So bin ich unbefangen groß geworden. Für mich ist es ein Beruf mit Sinn, der Zufriedenheit bringt und Spaß macht. Auch kann ich von Menschen mit Behinderung lernen, denn sie haben die Fähigkeit, einem mit einfachsten Mitteln zu zeigen, was sie möchten und benötigen, um zufrieden und glücklich zu sein.

Was bedeutet Ihnen Ihre Arbeit bei Hephata?

Für mich ist die Arbeit bei Hephata, nach meiner Familie, mein Lebensinhalt. Ich bin Teamleiter mit Leib und Seele. Sie bedeutet eine täglich neue Herausforderung, an die man jedes Mal anders heran gehen muss und an der man stetig wächst. Mein Arbeitsmotto lautet „Da wo man ist, mit dem was man hat, so gut wie man kann“,  das bedeutet, dass meine Kollegen ich und darin gefordert sind, täglich kreativ zu arbeiten. Dies gilt auch für meine Führungsrolle, welche ich sehr gerne und mit hoher Wertschätzung ausübe.

Wie setzen Sie die christlichen Grundwerte in Ihrer alltäglichen Arbeit um?

Ich bin christlich erzogen worden und sehe Jesus als mein Vorbild. Ich versuche das umzusetzen, was er uns vorgelebt hat: den Mensch so zu nehmen, wie er ist und ihm zu geben, was er braucht. Ich begegne den Menschen also auf Augenhöhe, mit Respekt und mit Liebe.

Der für Sie wichtigste Satz im Leitbild der Ev. Stiftung Hephata ist…

„Inklusion ist unsere Vision“. Inklusion ist eine sehr große Herausforderung. Dies liegt zum einem daran, dass es immer Menschen geben wird, die es besser finden, wenn Menschen mit Behinderung für sich alleine bleiben. Aber auch daran, dass es immer Menschen mit Behinderung geben wird, die es nicht schaffen können, sich in der Gesellschaft so zu entwickeln, wie man es sich wünscht. Ich bin der Meinung, dass dieser Satz eine Perspektive aufweist, die sehr viel Engagement und vor allem Zeit braucht.

Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit besonders?

Am besten gefällt mir die Begegnung mit den Menschen, egal ob Menschen mit Behinderung oder ohne. Die Begegnung mit den verschiedensten Leuten bringt mich auch persönlich weiter.

Es war ein guter Arbeitstag, wenn…

Es war ein guter Arbeitstag, wenn ich eine gute und fruchtbare Begegnung in Form von einem Gespräch oder Prozess hatte, bei der man sich einander angenommen hat. Das schöne daran ist, dass man dies zum großen Teil selbst beeinflussen kann, da man oft das zurück bekommt, was man ausstrahlt.

Was sind Ihre größten Herausforderungen im täglichen Arbeitsleben, und wie gehen Sie damit um?

Als die größte Herausforderung in meinem Beruf sehe ich es, den Menschen so zu lassen wie er ist und ihm mit offenen Ohren, Augen und Armen zu begegnen. Dafür halte ich die Selbstreflektion von mir und meinem Team für sehr wichtig. Um diese Selbstreflektion anzuregen, benutze ich gerne Fragen, die im ersten Moment irritierend erscheinen, deren Zweck es jedoch ist, die eigene Vorgehensweise zu hinterfragen.

Was erwarten Sie von der Zukunft?

Ich hoffe, dass ich in der Zukunft weiterhin mit viel Spaß meinen Beruf ausüben werde und dabei so glücklich und zufrieden bleibe wie ich es heute bin.

Was würden Sie ändern?

Ich wünsche mir, dass den Mächtigen ihre Macht bewusster wird. Denn da, wo Macht ausgeübt wird, wird sie auch manchmal missbraucht. Ich denke, wenn ihnen die Macht bewusster wird, werden sie diese mehr für das Gemeinwohl einsetzten. Für Hephata wünsche ich mir, dass alle Menschen so angenommen werden wie sie sind und nicht bevormundet werden. Denn ich denke, dass die Stiftung auch davon lebt, dass es nicht immer klare Vorgaben gibt. Damit meine ich, dass das Leitbild von Hephata schon bewusst gelebt werden soll, aber manches durch Kreativität und Eigeninitiative besser gelöst werden kann, ohne strenge Vorgaben und Richtlinien.

Was tun Sie zum Ausgleich, und wie entspannen Sie am besten?

Ich bin ein absoluter Familienmensch, für den die Familie an oberster Stelle steht und genieße es sehr, mit ihr Zeit zu verbringen. In meiner Freizeit bin ich gerne an der frischen Luft und fahre viel Fahrrad. Zu meinen anderen Hobbys gehört das Brauchtum und das Handwerk, welches ich in unserem Garten zum Glück gut ausleben kann.