Erst Bauzeichner und jetzt Ausbildung zum Heilerziehungspfleger!

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photo_KlicheTobias Kliche, 25 Jahre lernt zurzeit den Beruf des Heilerziehungspfleges.

Im Rahmen der 3jährigen, praxisintegrierte Ausbildung durchläuft man alle relevanten Bereiche, dazu zählen die Arbeit in den Werkstätten sowie die Arbeit in stationären und ambulanten Wohnbereichen. Hierdurch wird Ihnen eine umfangreiche und spannende Ausbildung geboten, die Sie bestmöglich auf Ihre späteren Aufgabenbereiche vorbereitet.

Neben der praktischen Ausbildung bei der Ev. Stiftung Hephata findet die theoretische Ausbildung am Fachschule für Heilerziehungspflege in Mönchengladbach statt. Im ersten Ausbildungsjahr ist zusätzlich ein Pflegepraktikum und im zweiten Ausbildungsjahr ein spezielles Pflegepraktikum vorgesehen.

Voraussetzung für die Ausbildung zur/m Heilerziehungspfleger/in  ist u.a. bei Bewerbern mit Fachoberschulreife eine zweijährige Helferausbildung und bei Bewerbern mit allg. oder Fachhochschulreife ein praktisches Jahr (z.B.  ein Freiwilliges Soziales Jahr oder einschlägiges Praktikum o.ä.).

Auszubildende im ersten Ausbildungsjahr erhalten eine Vergütung von ca. 700 € monatlich, die im Laufe der Ausbildung weiter steigt!

Was wolltest du nach deinem Abitur machen?

Nach meinem Abitur habe ich eine Ausbildung zum Bauzeichner gemacht, die ich erfolgreich abgeschlossen habe. Nach der Ausbildung musste ich zur Musterung. Ich habe den Wehrdienst jedoch verweigert und mich für den Zivildienst entschieden. Ich hielt es für mich persönlich sinnvoller etwas Soziales in dem Jahr zu machen, anstatt mit Waffen tätig zu sein. Meinen Zivildienst habe ich in der Werkstatt der Ev. Stiftung Hephata für Menschen mit Behinderung am Spielkaulenweg absolviert. Nach meinen Zivildienst habe ich ein Studium in der Fachrichtung Bauingenieurwesen angestrebt, was ich auch zwei Semester studierte.

Wie kamst du auf den Beruf der Heilerziehungspflegerin?

Während meines Studiums ist mir klar geworden, dass ich nicht mehr in diesem Bereich (Bauzeichner/Bauingenieurswesen) tätig sein möchte. Dafür gab es mehrere Gründe:

Einmal lag es daran, dass ich nicht mein Leben lang einen Beruf ausüben möchte, wo man die meiste Zeit im Büro sitzt und nicht viel Kontakt zu Menschen hat. Des Weiteren hat mich die Ausbildung und das Studium nicht glücklich gemacht und somit war das Interesse auch nicht zu 100% da. Doch der wichtigste Grund, dass ich jetzt die Ausbildung zum HEP mache, lag an der Zeit des Zivildienstes. Dort habe ich meine Tätigkeiten in der Produktion sowie in der Sonderbetreuung (heute Montage Plus) absolviert. Zu dieser Zeit habe ich viele nette Menschen kennengelernt, sowohl Mitarbeiter als auch Angestellte.

Was ich zu dieser Zeit erstaunlich fand war, das jeder Mensch ein Teil dazu beitragen kann etwas herzustellen oder anzufertigen, entweder selbstständig oder mit Assistenz einer Fachkraft. Durch diese Zusammenarbeit von Mitarbeitern und Angestellten hat man viel voneinander lernen können, was ich sehr interessant fand. Begeistert vom Umgang mit Menschen mit Behinderung und dem vielseitigen Arbeitsfeld habe ich mich dann für die Ausbildung zum Heilerziehungspfleger entschieden und bereue meinen Neuanfang bis heute nicht.

Was waren deine Aufgaben?

Zu meinen Aufgaben in der Montage Plus gehörte neben pflegerischen Aufgaben, auch die Erledigung von Arbeitsaufträgen für die Industrie, gemeinsam mit Menschen mit Behinderung sowie die Assistenz bei der Nahrungsmittel- und Flüssigkeitsaufnahme. Ich wurde sofort vom Team in der Werkstatt aufgenommen und konnte schnell selbständig kleinere Aufgaben übernehmen. Des Weiteren gab es auch Ausflüge mit den Mitarbeitern (MmB) wo man sich noch besser kennen gelernt hat und auch mal außerhalb der Arbeit die Menschen in ihrem Verhalten gesehen hat, was ebenfalls sehr Interessant war.

Was erwartest du von der Ausbildung?

Von anderen Auszubildenden weiß ich, dass es während der Ausbildung eine intensive Praxisbegleitung gibt, man neue Sichtweisen und viele verschiedene Arbeitsfelder kennenlernt und das man im beruflichen Alltag direkt anwenden und erproben kann, was man in der Schule gelernt hat und genau sowas habe ich mir vorgestellt.

Und das Studium?!

Ich möchte als erstes die Ausbildung bei der Hephata erfolgreich absolvieren. Nach meiner Ausbildung möchte ich weitere Praxiserfahrungen sammeln, ob in einem Wohnheim für Menschen mit Behinderung oder in einer Werkstatt. Studieren kann man immer noch, ob als Dual-oder Vollzeitstudium. Oder ich mache mit Weiter- und Fortbildungen Karriere bei der Hephata. Ich freue mich auf meine neue Herausforderung!