Durchgeboxt für den Menschen – Geschäftsleiter Jugendhilfe

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Koellner_Dieter 2Stellen Sie sich bitte kurz vor und erzählen uns, was Sie bei Hephata machen!

Ich bin Dieter Köllner und leite den Geschäftsbereich Hephata Jugendhilfe.

Wieso haben Sie sich für diesen Beruf entschieden?

Ich habe bereits als Jugendlicher in der katholischen Jugendarbeit Gruppen geleitet. Nach meiner Ausbildung zum Industriekaufmann, habe ich meinen Zivildienst bei Hephata gemacht. Durch den Zivieldienst stellte ich fest, dass in der Arbeit, die ich dort zu tun hatte, die Möglichkeit steckte, mein Hobby zum Beruf zu machen. So entschloss ich mich, Sozialpädagogik zu studieren und kehrte nach dem Studium wieder nach Hephata zurück.

Was bedeutet Ihnen Ihre Arbeit bei Hephata?

Die Arbeit bei Hephata bedeutet mir sehr viel, gibt sie mir doch die Möglichkeit, einen Jugendtraum zu leben. Mein Schlüsselerlebnis war mein Vorstellungsgespräch für den Zivildienst mit dem damaligen Leiter des „Lernbehindertenbereiches“. Dieser traf während des Termins am Telefon oder persönlich, klar und entschlossen verschiedene Entscheidungen. Aus diesem Gespräch bin ich als 19jähriger herausgegangen mit der Erkenntnis, dass ich so einen Job auch mal machen möchte. Das tue ich nun seit vielen Jahren. Ich habe nämlich damals verstanden, dass die entscheidenden Stellschrauben zur Verbesserung der Lebenssituation von Kindern und Jugendlichen in der Leitung gestellt werden.

Wie setzen Sie die christlichen Grundwerte in Ihrer alltäglichen Arbeit um?

Indem ich, ich drücke es einmal so aus, für mich und andere gut sein will.

Der für Sie wichtigste Satz im Leitbild der Ev. Stifung Hephata ist…

Jeder Mensch kann seinen Beitrag leisten.

Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit besonders?

Fast alles, außer den Zeiten am Schreibtisch. Nachfolgend eine Liste, der Dinge, die mir besonders gut gefallen:

  • Die direkte Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen. Hier bin ich immer noch aktiv, obwohl meine Position es schwierig macht, die Zeit hierfür zu erübrigen. Dennoch boxe ich nach wie vor mit ihnen, gestalte Videoprojekte oder engagiere mich in Krisensituationen.
  • Die positive Entwicklung von Kindern oder Jugendlichen aus ganz schwierigen Herkunftssituationen und wenn sie dann einfach „ihr“ Ding machen.
  • Die Arbeit mit Mitarbeitenden oder Mitarbeiterteams. Die oftmals jungen Leute für ein neues Projekt oder für die Arbeit mit besonders anspruchsvollen Kindern oder Jugendlichen zu begeistern, ist mir ein Anliegen und beim Gelingen eine große Freude.
  • Das Entwickeln neuer Projekte als Antwort auf Probleme, die wir in der Betreuung erleben.

Es war ein guter Arbeitstag, wenn…

ich meine Aufgaben erledigt habe. Wenn es gelingt, die Herausforderungen, die die Kinder und Jugendlichen an uns stellen oder die von außen an uns heran getragen werden, anzunehmen, zu bearbeiten und Lösungsmöglichkeiten zu entwickeln.

Was sind Ihre größten Herausforderungen im täglichen Arbeitsleben, und wie gehen Sie damit um?

Die größte Herausforderung in meinem Arbeitsleben ist die große Vielfalt der Aufgaben. Da sitze ich morgens in einer Teamberatung, anschließend an dem von mir nicht so geliebten Schreibtisch. Nachmittags übernehme ich vielleicht ein Boxtraining, sitze dann anschließend mit unserem Vorstand über Zahlen und Fakten und beschließe den Tag in unserem Leitungsteam.

Was erwarten Sie von der Zukunft?

Noch viele spannende Aufgaben und Projekte, tolle Kinder und Jugendliche.

Ich erwarte aber auch in Anbetracht der leeren öffentlichen Kassen Probleme dabei, den Kindern das zu bieten, was sie für eine gute Entwicklung benötigen.

Was würden Sie ändern?

Ich würde viel mehr Geld in die Entwicklung und Begleitung von Kindern und Jugendlichen in die Hand nehmen, wenn es denn da wäre.

Was tun Sie zum Ausgleich, und wie entspannen Sie am besten?

Zum Ausgleich jogge ich, gehe schwimmen und spiele Fußball. Am besten entspanne ich mich bei einem guten Buch.

Noch eine Frage zum Schluss: Was lesen Sie gerade?

Das Blockhaus am Denali: Leben in Alaska von Dieter Kreutzkamp

Alaska ist für mich ein gewünschtes Reiseziel, mit dem ich mich gerne näher befasse.